Geschichtliches
Unser Schützenverein setzte sich durch
In Scholen wurden die Behörden in Sulingen 1905 vor eine unangenehme Entscheidung gestellt. Fast gleichzeitig wurde von zwei Seiten aus der Antrag zur Genehmigung eines Schützenvereins vorgelegt. Das war zuviel des Guten! So entschied man weise, daß der Verein genehmigt werde, der zuerst die Vereinssatzung vorlegt und die Eintragung in das Vereinsregister erwirkt habe. Dies „behördlich angeordnete Rennen“ gewann unser Verein. Am 13. August 1905 wurde unser Schützenverein gegründet. Großen Anteil an der zügigen Erarbeitung dieser Satzung hatte der damalige Lehrer und Küster Friedrich Strecker. Die ersten Vorstandsmitglieder waren:
Wilhelm Schmidt Nr. 5, Präsident,
Heinrich Marquarding Nr. 10, stellvertr. Präsident
Heinrich Brinkmann Nr. 15, Kassierer
Christian Fastje Nr. 18, Schriftführer
Friedrich Wohlers Nr. 23, Hauptmann
Die „Gegenseite“ gab jedoch keineswegs auf. Sie taufte ihren Verein in Schützenverein Scholen-Blockwinkel. So gab es zwei Konkurrenzvereine unter denen ein durchaus gespanntes Verhältnis herrschte. Schwer in Ungnade fiel wer an der Feier des anderen teilnahm. Das kam jedoch nicht sehr oft vor, da beide Schützenfeste an demselben Tag gefeiert werden mußten. Dafür ereignete es sich nicht selten, daß die Getreuen des einen Königs den anderen gefangen nahmen und ihn mit großem Hallo in die eigene Königsburg verschleppten. Aber auch in dieser Auseinandersetzung erwies sich unser Verein als der Stärkere. Bis 1913 dauerte dieser Zustand. Dann löste sich der Konkurrent auf. Während der Generalversammlung des Schützenvereins Scholen-Blockwinkel im Januar 1913 entstanden zwischen den Mitgliedern Unstimmigkeiten hinsichtlich der Verteilung der Festlichkeiten. Bis dahin fand der Schützenball immer in Scholen statt. Das Schützenfest wurde jedoch abwechselnd in Scholen und Blockwinkel gefeiert. Bei dieser Verteilung der Feste ging Blockwinkel somit jedes zweite Jahr leer aus.
Dieses gefiel der älteren Generation wenig, denn sie wollte wenigstens ein Fest im Jahr auf heimischen Boden feiern.. Der Antrag der Schützenbrüder aus Blockwinkel auf der erwähnten Generalversammlung lautete dahingehend, daß das Schützenfest immer in Blockwinkel gefeiert werden sollte. Da in dieser Hinsicht keine Einigung erzielt werden konnte, verließen einige Blockwinkeler Schützen die Versammlung und gründete noch am gleichen Abend im Gasthaus Heinrich Hörmann einen eigenen Schützenverein. Der Schützenverein Blockwinkel erwies sich jedoch als nicht nur existent, sondern blühte auf. Im Schützenleben kehrte der Friede ein. Von den damaligen Zwistigkeiten ist heute absolut nichts mehr zu merken. Auch die Beziehungen beider Vereine sind heute von einer bemerkenswerten Harmonie geprägt. In jedem Jahr werden unsere Schützenfeste gegenseitig besucht. In der gleichen Weise verfahren wir seit Jahrzehnten auch mit dem Schützenverein Anstedt sowie seit einigen Jahren auch mit den Schützen von Neuenkirchen. Leider liegen aus der Zeit vor 1941 keine Aufzeichnungen und Protokolle vor. Lediglich die Statuten, eine Mitgliederliste aus den ersten Jahren und der Vorstand von 1905 sind uns nachweislich bekannt. Die wesentlichen Aufzeichnungen stammen aus Veröffentlichungen der Sulinger Kreiszeitung. Fotos von der Fahnenweihe 1910 und von dem 25-jährigen Jubiläum wurden uns von Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Unterbrochen wurden die Vereinstätigkeiten durch die Kriegswirren beider Weltkriege. Großen Dank muß besonders den Initiatoren ausgesprochen werden, die nach diesen unfreiwilligen Ruhephasen den Verein wieder ins Leben gerufen haben. Viele Mitglieder haben sich durch ihren persönlichen Einsatz innerhalb des Vereines verdient gemacht. Was in unserem Verein in den einhundert Jahren erreicht wurde, ist dem guten Geist zuzuschreiben, der in nahezu jedem Schützenverein herrscht. Mit Freude können wir auf diese Taten zurückblicken. Wir wollen aber nicht erlahmen in unseren Bestrebungen fortzufahren, sondern immer wieder geloben, daß wir auch in Zukunft unser Bestes für unseren Verein geben.