Scholen 
In der Mitte vom Landkreis Diepholz und im Herzen Niedersachsens

Kirche zu Scholen

Geschichtliches
Seit der jüngeren Steinzeit und der Bronzezeit ist dieser Raum besiedelt. Um 800 n.Chr. gehörte er zum Kerngebiet der Sachsen. In „Marklo an der Weser“ trat 772 der Mönch Lebuin mit dem Evangelium auf einer Ständeversammlung der Sachsen auf. Er entging knapp einem vorzeitigen Tod. Im gleichen Jahr beschloss Karl der Große, die Sachsen zu unterwerfen und zwangsweise zu christianisieren. Dazu mussten dann auch Bistümer errichtet werden. Bis zu Reformation bildeten Schwaförden und Scholen die nördliche Grenze des Bistums Minden zum Bistum Bremen. Das zugständige Archidiakonat war Sulingen.
Politisch gehören diese Orte zur Herrschaft der Grafen von Hoya (von etwa 1200 n.Chr. an). Erstmals urkundlich erwähnt wird Scholen als „Sconlo“ im Jahre 1370. Eine sichere Deutung des Namens gibt es nicht. Unter Jobst II., dem Patronatsherrn für diese Kirche und Lehnsherrn des Herzogs Ernst von Lüneburg, wurde um 1525 die Reformation eingeführt. Eine eigene Kirchengemeinde wurde Scholen erst kurz danach. Seit 1575 sind die Kirchengemeinden Schwaförden und Scholen durch ein Pfarramt verbunden – wahrscheinlich, weil nur beide Gemeinden zusammen den Pastor ernähren konnten.

Kirche zu Scholen Kirche zu Scholen






Das Gebäude und Inventar
Das genaue Alter der Kirche lässt sich nicht feststellen. In ihren ältesten Teilen dürfte sie aus dem 14. Jahrhundert stammen. Der westliche Teil ist nur wenig jünger. Wahrscheinlich wurde er angebaut, weil die Kirche zu klein wurde. Dadurch kam der wuchtige Turm in die Mitte, der einige Jahrhunderte auch als Zufluchtsort diente. Um 1900 wurde der Nordteil angebaut.


Jobst Tennemann war hier als erster evangelischer Geistlicher von 1575 bis zu seinem Tode 1606. Seine Grabplatte steht heute an der Außenmauer der Kirche.

Grabplatte Tennemann

Grabplatte Tennemann





Hier ist jetzt die Orgel eingebaut, die 1972 aus der Kirche in Brockum übernommen wurde.

Orgel Orgel


Kanzel Kanzel




Die Kanzlei ist eine wertvolle spätgotische Schnitzarbeit aus der Zeit um 1500.

Taufstein Taufstein


Aus dieser Zeit stammt auch der schlichte Taufstein. Der Taufstein wurde von den Franzosen in den Nachbarort Anstedt geschafft, wo man ihn  als Viehtränke gebrauchte. Aufgrund eines Rechtstreites zweier Bauern, kam er  nach fast 100 Jahren - wieder in die Kirche zurück.

Ein noch heute vorhandener Opferstock aus dem 17. Jh. trägt die Aufschrift; HIR GIBT MAN DEN ARMEN.